BNN vom 14.11.2007 – Brettener Woche vom 6.12.2007
500 Zuhörer bereiteten begeisterten Empfang:
lsabel Abedi wie ein Popstar gefeiert
Jugendbuch-Autorin lsabel Abedi an Max-Planck-Realschule

lsabel Abedi begeisterte ihre jungen Zuhörer
Bretten (BNN). Der Beobachter rieb sich verwundert die Augen und der Deutschlehrer war sprachlos: 250 Elf- und Zwölfjährige stürmten am Ende der Autorenlesung im Nachmittagsprogramm nach vorne, wollten auf Tuchfühlung gehen, ihre Lieblingsschriftstellerin lsabel Abedi feiern. Eine Autorin hautnah im Foyer der Max-Planck-Realschule (MPR) zu erleben, dazu noch so eine bekannte, die mit ihrem Roman „Whisper" für den deutschen Literaturpreis nominiert wurde, das war für die Zuhörer schon etwas Einmaliges.
Offensichtlich war es das aber auch für die Autorin. „Ich habe schon über 200 Veranstaltungen gehabt", so lsabel Abedi, die sichtlich überrascht war, „aber so eine Begeisterung habe ich bisher noch nie erlebt." 500 Besucher machten die Autorenlesung, vom Förderverein der MPR und der Buchhandlung Kolibri initiiert und organisiert, zu einem großen Ereignis. „Das macht mir Mut", rief sie dem jugendlichen Publikum zu, „und es ist ein Beweis dafür, dass der Computer und das Fernsehen das Buch nicht verdrängt haben."
„Das Buch ist wie ein verborgener Schatz" - so prangt es in großen Lettern auf einem Bild, das ein Schüler eigens dafür gemalt hatte: eine Landschaft mit einem See, das Buch im Sandstrand vergraben - vielleicht eine Anspielung auf den Roman „Isola" - Auf einem Tisch sitzend, die Beine übereinander geschlagen, ging sie mit ihrer Kinderbuchreihe „Lola", mit den kleinen Zuhörern im Schlepptau, auf Entdeckungsreise nach diesem verborgenen Schatz. Fasziniert hörten die Kinder zu, wie die Autorin ihren Figuren aus „Löwenherz" Leben einhauchte. „Ich habe das Buch schon zweimal gelesen", so ein jugendlicher Zuhörer, „aber wenn lsabel Abedi es liest, erlebe ich das noch einmal viel intensiver."
Dass lsabel Abedi am Ende mit Fragen regelrecht bombardiert wurde, versteht sich von selbst: Warum sie mit dem Schreiben begonnen habe, wie lange sie an einem Roman schreibe, nach welchen Kriterien sie die Auswahl der Figuren treffe, aber auch, was sie mit dem Schreiben verdiene. Abedi bleibt keine Antwort schuldig, plaudert bereitwillig auch über Privates, vor allem dass die brasilianische Heimat ihres Mannes eine große Rolle spiele.
Die Zielgruppe im Abendprogramm waren die 15- bis 16-Jährigen. Mit einem Hip-Hop-Tanz überraschten sie die Autorin. Hier las sie aus dem Jugendroman „Isola": einfühlsam, metaphorisch, aber auch immer wieder die Sprache der Jugendlichen verwendend.